Gestern Abend kam die telefonische Meldung, ein schwer verletztes Kitten läge auf einem Betriebsgelände im Landkreis Schweinfurt. Wie immer, wenn es um Katzen in Notsituationen geht, machten sich zwei unserer Ehrenamtliche sofort auf den Weg. Obwohl telefonisch die Zusicherung vorlag, dass das Betriebsgelände unverschlossen sein sollte und es auch betreten werden dürfte, ist das mulmige Gefühl vor Ort dann doch dabei. Die Ortsbeschreibung war sehr genau und so konnte man sich… gut zurechtfinden.
Nach kurzer Suche war ein kläglicher Laut, ein zaghaftes Rufen zu hören und dem folgend fanden die Helferinnen ein kleines, ca. 5 Wochen altes Katerchen, liegend unter einem Busch. Der kleine Kerl hatte keine äußerlichen Verletzungen, konnte aber nur eines seiner Hinterbeine eingeschränkt bewegen, das andere hing nur schlaff herab. Das musste natürlich unbedingt sofort abgeklärt werden und deshalb wurde er gleich in der nächsten Tierklinik untersucht. Weder Abtasten, noch Röntgenbilder gaben einen Aufschluss, warum er seine Hinterbeine offensichtlich nur eingeschränkt spürt und deshalb nicht richtig benutzen kann. Vermutet wird eine Nervenquetschung, vermutlich durch einen Hundebiss.
Obwohl von einer wilden Mama hat er großes Vertrauen zu Menschen, hat sich sofort in die Arme geschmiegt und behaglich geschnurrt. Da er durch sein Rufen aktiv zu seiner Rettung beigetragen hat, bekam er den Namen Kaleo, da das im Griechischen „der Rufende“ bedeutet. Jetzt braucht der süße kleine Kater gaaaanz viele gedrückte Daumen, damit er bald mit gesunden vier Beinchen, mit den auf der Pflegestelle vorhandenen gleichalterigen Kitten, herumtoben kann.
Natürlich kümmern wir uns um die Mama, die Geschwister und die gesamte Katzenpopulation vor Ort auch noch, gestern stand nur der Notfall im Vordergrund. Erwachsene Katzen werden über unseren Verein kastriert und können dort dann weiterhin ihrem Mäusefanggeschäft nachgehen und die Kitten dürfen auf unsere Pflegestellen ziehen und in ein neues Leben als behütete Katze mit Dosenöffnern starten.