Letzte Woche zog Hugo auf eine unserer Pflegestellen. Hugo ist 7,5 Jahre alt und wurde bei uns abgegeben, da sich keiner mehr um ihn kümmern konnte.
Im Alter von ein paar Wochen wurde Hugo von einer Familie aufgefunden,die sich entschieden hatte ihn selbst aufzupäppeln und mit der Flasche großzuziehen. Im Kittenalter war Hugo an Katzenschnupfen erkrankt, dies hat leider zur Folge, dass seine Augen einen Schaden davongetragen haben.

Hugo wuchs als Flaschenkätzchen ohne Mama und ohne Geschwister ganz alleine groß und hat leider somit nie lernen können, wie sich eine Katze verhält. Vermutlich aus Unwissenheit wurde Hugo zu einem Leben als einsamer Einzelkater in reiner Wohnungshaltung gezwungen.
Auf seiner Pflegestelle zeigt sich Hugo nun schwer verhaltensauffällig und legt teilweise ein absolut katzenuntypischen Verhalten an den Tag.

Hugos bisheriges Leben ist nur ein trauriges Beispiel, welche Folgen Einzelhaltung von Wohnungskatzen haben kann. Die Folgen von Wohnungseinzelhaltung reichen vom in-die-Hände-und-Füße-beißen, extremer Anhänglichkeit an den Menschen, über Depression und Übergewicht, bis hin zur Unsauberkeit und Aggression. Leider übersehen viele Halter diese Anzeichen von Frustration und Einsamkeit. Die Katze kann sich nicht mit Worten ausdrücken, tut dies jedoch mit ihrem Verhalten. Man sollte immer bedenken:
Niemand möchte sein Leben allein verbringen, mit Zimmergenossen, die die eigene Sprache nicht sprechen und vollkommen andere Bedürfnisse haben. Die eine andere Zeiteinteilung haben und oft außer Haus sind. Niemand – auch nicht die Katze!

Hugo darf nun erstmal auf seiner Pflegestelle ankommen und vielleicht kann er dann auch endlich nach 7,5 Jahren lernen, was es heißt, ein richtiger Kater zu sein. Sobald wir Hugo richtig kennengelernt haben und einschätzen können, wie sein neues zukünftiges Zuhause sein sollte, wird auch dieser stattlicher Kater auf die Suche gehen nach seinem neuen Zuhause.

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