Tagelang kam Moritz nicht nach Hause. Seine Besitzerin machte sich sehr große Sorgen: „Zwar ist Moritz ein Freigänger, aber trotzdem schläft er fast jede Nacht im Haus. Selbst im Sommer, wenn er öfters auf Mäusejagd ist, wartet er immer pünktlich früh an abends an seinem Futtertrog.“ Die ganze Familie vermutete schon das Schlimmste, als der Kater auch über eine Woche verschollen blieb. Doch Moritz hatte großes Glück, dass er sich mit letzter Kraft nach zwei Wochen schwer verletzt und völlig erschöpft noch nach Hause schleppen konnte.
„Dass ich auch noch selbst an Moritz´ Verletzungen schuld bin, konnte ich erst gar nicht glauben“, erzählt sein Frauchen entsetzt. Ein einfaches Halsband ist verantwortlich dafür, dass der Kater sich fast selbst erwürgt hätte und sich eine schlimme offene Wunde am Bauch zugezogen hat. Das kann ganz schnell passieren: Versucht die Katze, das Halsband loszuwerden und zerrt mit der Pfote daran, kann sie leicht abrutschen und mit Hals und Vorderbein im Band stecken bleiben.
Aber nicht nur das kann für das Tier gefährlich werden. Katzen kriechen gerne durch dichte Hecken, klettern auf Bäume und springen davon herunter. Ein hervorschnellender oder nicht bemerkter Ast wird da schnell zum Verhängnis. Die Tiere können sich so aufhängen und erdrosseln.
Halsbänder bergen jedoch nicht nur für Freigänger Gefahren in sich. Auch Wohnungskatzen können damit an Gegenständen in der Wohnung wie zum Beispiel Fenstergriffen oder Stuhllehnen hängenbleiben und sich selbst gefährden. Zudem fühlen sich nur die wenigstens Katzen mit einem Band um den Hals wohl und versuchen mit allen Mittel diese Einschränkung loszuwerden.
Zwar gibt es Bänder mit so genanntem Sicherheitsverschluss, die sich im Notfall selbst öffnen sollen, allerdings funktionieren diese Mechanismen oft nicht richtig und die Katze verletzt sich trotzdem schwer.
Der Verein Tierhilfe Schweinfurt Stadt und Land e. V. rät deshalb dringend dazu, keine Halsbänder bei Katzen zu verwenden. Tiere können mit Hilfe von Chip und Tätowierung im Ohr gekennzeichnet und somit als Hauskatze erkannt werden. Dies hat gegenüber einem Halsband außerdem den Vorteil, dass sich das Tier klar seinem Besitzer zuordnen lässt, sollte es einmal davongelaufen sein.

Autor: Nina Köberich, Tierhilfe Schweinfurt Stadt und Land e.V.

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