Das Leben draußen ist hart . Es läßt Dich vergessen, woher Du kommst oder wer Du überhaupt bist. Denn das ist nicht wichtig, wenn Du frierst, wenn Du hungerst, wenn es immer ums Überleben geht . Aber was, wenn Du dieses Leben da draußen nicht mehr willst? Was, wenn Du es leid bist, jeden Tag zu kämpfen? Lukas möchte das nicht mehr . Und er muß es auch nicht mehr. Denn jemand fand ihn – krank und halb verhungert – und beschloß, ihn zu einer unserer Vereinstierärztinnen zu bringen. Und nach einem Check-up und der anschließenden Kastration wurde er auf eine unserer Pflegestellen gebracht.
Das Leben hat Lukas übel mitgespielt . Er ist so zierlich, auf seinen Rippen fehlen einige Gramm . Sicherlich hat er oft keine Nahrung gefunden. Er ist ordentlich erkältet , was ihm Schwierigkeiten beim Schlucken beschert. Aber das hindert ihn nicht daran, das Futter , welches er nun zur Genüge bekommt, begeistert zu mampfen . Und wir hoffen, daß seine schnorchelnde Schnupfennase mit medizinischer Versorgung ganz bald verschwindet. Von seiner Rute ist nur noch ein Stummelchen vorhanden . Die Tierärztin vermutet, er hatte einmal eine Verletzung und schließlich ist sein Schwanz einfach abgefault . Sein Alter? Gute Frage, das kann man bei einem Streuner schlecht sagen … 10+ wahrscheinlich .
Doch dieses Streunerleben ist nun endgültig vorbei . Und Lukas weiß das, denn – obwohl er erst ein paar Tage auf seiner Pflegestelle ist – freut er sich über jede Aufmerksamkeit und begrüßt seine Pflegemama immer fröhlich an der Tür, wenn sie nach Hause kommt . Und das von Beginn an.
Das Leben draußen ist hart . Aber Dein Leben, süßer Lukas, Du liebe Seele, nimmt jetzt einen anderen, einen neuen, einen besseren Kurs . Laßt doch ein bißchen Liebe da für den kleinen Mann, das hat er einfach verdient .