Liebe Tierfreunde,

Ihr habt es bestimmt schon bemerkt, die Kittenschwemme hat bereits vor einigen Wochen begonnen.

Einige viel zu kleine, mutterlose Schützlinge sind auch bereits auf unseren Pflegestellen eingetroffen und werden dort alle paar Stunden mit Milchfläschchen (auch nachts) versorgt.

Natürlich könnte man dann auf die Idee kommen, die Waisenbabys zu einer fremden Katzenmama zu geben, die Junge hat. Schließlich hat sie Milch und kennt sich aus.

So einfach ist das aber nicht, sondern kann ggf. sogar ziemlich gefährlich für alle Beteiligten werden, wenn nicht mindestens eine Quarantäne von 2 Wochen für alle Beteiligten eingehalten wird, sowie alle gesund sind.

Hier wollen wir Euch kurz erklären, warum:

  1. Die unbekannte Herkunft der Findelkätzchen und deren deswegen ungewisser Gesundheitszustand ist ein großes Risiko. Wer weiß, welche Parasiten und Erkrankungen sie bereits mit sich führen und damit ggf. die Katzenmama infizieren und dadurch dann auch deren Babys. Andersrum aber genauso, eine scheinbar gesunde sogenannte Ammenkatze kann ebenfalls Träger gefährlicher Krankheiten sein.
  2. Daraus folgt die hohe Ansteckungsgefahr. Wie bei uns Menschen werden viele Viren, Parasiten und Bakterien durch engen Körperkontakt weitergegeben, also auch z.B. durch das Trinken der Muttermilch oder das Putzen mit Zunge und Speichel.

Katzenschnupfen, Parvovirose, Leukose, Giardien, Kokzidien…
Dies alles und noch viel mehr kann unbemerkt in den Babys stecken und so an ggf. gesunde Tiere weitergegeben werden können. Und auch hier wieder andersrum: Das Immunsystem von mutterlosen Kitten ist oft sehr schwach, so daß eine Ansteckung einer Katastrophe gleichkommt.

Ihr seht, eine als gut gemeinte Rettung gedacht, ist unkalkulierbar und kann am Ende sogar dazu führen, alle Leben – der Waisen, der Amme und ihrer eigenen Babys – zu gefährden und ggf. auszulöschen. Einer Katzenmama fremde Babys unterzuschieben ist weder verantwortungsvoll noch besonders tierlieb, sondern fahrlässig und katastrophal.

Bitte gebt verwaiste Tierkinder immer in erfahrene und geschulte Hände (Tierschutzvereine oder Tierarztpraxen) und startet keine Selbstversuche.
Aus Liebe zu den Tieren.
Danke!