Ich bin Paul bzw. ich war Paul…
Vor ein paar Wochen bin ich aus dem Winterschlaf erwacht, es roch so gut nach Frühling… Sofort machte ich mich Nacht für Nacht auf die Suche nach Insekten. Über den Winter hatte ich bereits einiges an Fettreserven verbraucht, die ich dringend wieder auffüllen musste. Leider ist es mittlerweile ziemlich mühsam geworden und ich musste in der Nacht immer mehr und weiterlaufen, um in verschiedene naturnahe Gärten zu gelangen, in denen es noch ausreichend Insekten gibt. Dabei musste ich oft Straßen überqueren und durch Gärten laufen, in denen nicht mehr so viel Natur zu finden ist und stattdessen nicht selten „leise Killermaschinen“ unterwegs sind. Von anderen Igeln hatte ich schon davon gehört. Bis vor ein paar Tagen hatte ich immer Glück, doch irgendwann reichte das Glück nicht mehr…
Als ich mir der Gefahr bewusst wurde, machte ich das, was in der Natur eines Igels liegt. Ich rollte mich ein und die leise Killlermaschine zerfetzte meinen Körper…
Paul wurde von aufmerksamen Menschen orientierungslos an einer Straße aufgefunden und gestern Abend auf eine unserer Igelpflegestellen gebracht.
Leider konnte er aufgrund der schlimmen Verletzungen nur noch erlöst werden (1000 Dank hier an der Stelle an die liebe Tierärztin, die gestern noch nach dem Feierabend in die Praxis gekommen ist).
Paul ist einer von vielen Igeln, die jedes Jahr dieses absolut unnötige, schmerzhafte und meist tödliche Schicksal erleiden müssen. Warum??! Für einen bequem immer „ordentlich“ kurz gehaltenen Rasen?!
Wir sind fassungslos und sehr traurig über Pauls Schicksal und hoffen durch diesen Beitrag mehr Bewusstsein für die Folgen eines Mähroboters zu schaffen.
